WRITE FOR RIGHTS – Der Amnesty International Briefmarathon 2018
Der Briefmarathon von Amnesty International ist seit Jahren ein Projekt, das mittlerweile schon viele Früchte trägt
. Die Teilnahme ist einfach – ausgewählte Personen, die aufgrund der Verteidigung von Menschenrechten in ihrem Land in Haft sitzen oder Strafen erleiden, können unterstützt werden, indem man an die jeweilige Regierung oder Justizanstalt einen Brief schreibt.
Eine gute Tat zu verrichten könnte nicht einfacher sein. Man braucht dazu nur einen Stift, ein Blatt Papier und eine Adresse, an die man den Brief dann anschließend abschickt. Adressen, sowie Vorlagen auf Deutsch und Englisch bietet Amnesty International auf der Homepage an. Hier stehen auch mehrere Personen zur Auswahl, die aufgrund der Verteidigung der Menschenrechte zu Unrecht verurteilt wurden.
GERALDINE CHACÓN
Verfolgt, weil sie junge Menschen stärkt – die Venezolanerin, die sich selbst für Amnesty Briefmarathons einsetzte, wurde aufgrund ihres Vorsitzes der NGO „Community Ambassadors Foundation“ festgenommen. Diese NGO sei laut eines Regierungsbeamten ein Schwindel und begeistere junge Menschen für den Kapitalismus. Im Gefängnis wird ihr der Kontakt zu ihrer Familie verweigert, angeklagt wurde sie für ihre Haft nie. Erst nach einem Hungerstreik wird sie freigelassen, darf aber nicht das Land verlassen und könnte jederzeit wieder festgenommen werden.
NAWAL BEN AISSA
Überwacht, weil sie Gerechtigkeit fordert – die Marokkanerin setzt sich für die Menschenrechte in der Rif-Region in Nordmarokko ein. Via Facebook-Videos teilt sie ihre Meinung im Internet und mobilisiert unzählige Menschen, sich ebenfalls friedlich einzusetzen. Aber die marokkanischen Behörden begannen, sie zu verfolgen – sie wurde insgesamt viermal verhaftet. Ebenfalls wurde sie gezwungen, ihren Facebook-Account zu schließen. Im Februar wurde sie zu einer Haftstrafe von 10 Monaten verurteilt, weil sie die „Anstiftung einer Straftat“ öffentlich bewerben würde. Um der Verfolgung zu entgehen, zog sie mit ihren vier Kindern in eine andere Stadt.
ATENA DAEMI
Verhaftet, weil sie nicht schweigt – die Iranerin begann schon als Jugendliche, sich für Menschenrechte einzusetzen. Sie kritisierte die hohen Hinrichtungszahlen im Iran, verteilte Flugzettel und organisierte Protestaktionen gegen die Hinrichtung politisch Gefangener
. Sie wurde im Oktober 2014 verhaftet und täglich bis zu elf Stunden verhört. Sie hatte keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand und verbrachte über 80 Tage im Evin-Gefängnis. Im Mai 2015 wurde sie wegen „Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“, „Verbreitung von Propaganda gegen das System“ und „Beleidigung des Gründers der Islamischen Republik Iran und des Religionsführers“ zunächst zu 14 Jahren, dann zu 7 Jahren Haft verurteilt.
Hilf diesen Frauen, indem du von den Regierungen dieser Länder Gerechtigkeit und Menschlichkeit forderst. Fünf Millionen Briefe wurden allein im Jahr 2017 aus aller Welt versandt. Auf der Homepage von Amnesty werden auch alle Menschen aufgelistet, die durch den Briefmarathon ihren Weg in die Freiheit gefunden haben. Wenn du nicht nur einen Brief verfassen, sondern auch den Opfern dein Mitgefühl ausdrücken möchtest, dann kannst du auch eine vorgefertigte Karte von Amnesty mitsenden. Also – ran an die Stifte, schreibt so viele Briefe wie ihr möchtet und „Write for Rights!“